anknuepfungen an aktuelle remake-trends
bleiben spekulativer natur – und so ueberstrahlt die
positive erkenntnis, dass es bei „haensel & gretel
RELOADED“ blieb, statt ueberkonsequent zu „kevin
& chantal“ zu wechseln, diverse parallelenfindungsambitionen..
uhrwerkgleich gibt die axt ihr akustisches signal zum besten
und verleiht schallwellentransportiert der tatsache ausdruck,
dass vater irgendeiner zerspanenden taetigkeit nachgeht.
Denn der winter ist nah und der kamin hungrig. das geld
reichte diese tage nicht mehr fuer die begleichung der flatrate-rate,
vater konnte keine brennelemente online ordern, keiner der
vielen facebook-friends transformierte virtuelle hilfe in
reale, lediglich pseudomitfuehlende, logikresistente LIKE'S
ummantelten seine betruebte stimmung. er besann sich also
des klassischen loesungsansatzes, welcher in „haensel
& gretel mark 1“ zur anwendung kam und ging hinaus
in die tannennadelige brennholzvorstufenumgebung, um ganz
physisch das problem zu loesen.
natuerlich bedingte das eine aufsichtspflichtverletzende
teilabwesenheit der elterlichen gemeinschaft. diese teilabwesenheit
verschlechterte sich in eine vollformatige form, da auch
die mutter nicht unaktiv verharren wollte und so eine assistentenstelle
im forst antrat.
der zurueckgelassene nachwuchs langweilte sich, denn durch
besagte offline-situation waren alle liebgewonnenen amuesierquellen
versiegt. so schlenderten haensel und gretel ueber die WLAN-grenze
hinaus und entfernten sich in ungetruebter naivitaet immer
weiter vom zuhause.
doch ploetzlich wurde den beiden bewusst, dass sie weder
ueber google map/earth, navigation noch sonst irgendwelchen
modernen GPS-basierten quellen verfuegten. und die wesenstechnische
ausrichtung dreibuchstabiger, fremdkontinentaler informationssammelorganisationen,
sich in schattenhafter stille zu verbergen, vereitelte ebenfalls
einen ortenden hilfreichtum.so blieb ihnen nichts anderes
uebrig, als auf das zufallsprinzip zu hoffen.
Nach einer weile trafen sie auf ein sonderliches gebaeude.
es bestand gaenzlich aus backwaren, wetterresistenz impraegniert
durch zuckerguss.
da der kohlehydratspiegel der beiden nur noch ca. 10% restkapazitaet
anzeigte, bei gretel gar das batteriesymbol schon blinkte,
naschten sie kurzerhand an der organischen aufladestation.
ein unerwartet lauter KNACK drang durch die stille, als
haensel einen kraftvollen biss realisierte.
den beiden stockte der atem. und tatsaechlich: sie mussten
nicht lange warten, da oeffnete sich die tuer des hauses
und sie gewahrten einer heidi-klum-letzplatzierten dame.
keifend drohte sie mit ihrer rechtsschutzversicherung, als
sie die untat erblickte. doch spontan lenkte sie ein und
offerierte in diplomatischem, pseudofreundlichem tonfall
eine alternative konfliktlöesung.
die beiden sollen doch erstmal ins haus kommen, dort liesse
es sich doch viel besser ueber eine schadensbegleichung
diskutieren.
aber just in dem moment, in welchem haensel die schwelle
ueberschritt, steckte ihn die alte in eine genfer-konvention-unkonforme
verwahrungseinheit.
gretel ueberkam eine unschoene ahnung, als sie ein futterschaelchen
und eine nippeltraenke ausmachte, welche in besagter verwahrungseinheit
installiert waren. und leider bildeten ahnung und faktenlage
eine schnittmenge: sogleich begann die alte mit der mast.
ab dem folgenden tage liess sich die hexe jeden morgen in
einer art visitenhaften prozedur einen finger des gefangenen
zeigen, um daraus ableiten zu koennen, in welchem maße
selbiger zum verzehr geeignet waere. doch haensel steckte
jedes mal einen alten knochen durch die gitterstaebe und
verblueffte die kulinarisch fehlorienterie ein ums andere
mal.
gedankenverloren ob der ausbleibenden volumenzunahme ihres
potentiellen mittagessens bestueckte sie ihren ofen mit
frischem brennholz. sie beugte sich weit vor, um die scheite
zu platzieren, verlockend weit fuer gretel, der unvermittel
die idee eines herzhaften bodychecks kam. so nutzte sie
die gunst und liess die hexe mit ihrem feuerholz zu einer
gesellschaftlichen einheit verschmelzen – im woertlichen
sinne.
da das autobiografische finale der hexe besiegelt war,
durchstroemte gretel eine ungebremste freude, welche sie
in einem esprithaften ausdruckstanz austroemen liess.
hernach befreite sie ihr geliebtes haensel und wohlgemut
schritten beide zurueck gen heimat, was hinsichtlich der
richtungsvermutung gluecklicherweise auch zu einem erfolgreichen
ende fuehrte.
wir danken unseren lieben schauspielern fuer den kulturellen
und den weihnachtsbrunchbereiter/innen fuer den kulinarischen
hochgenuss.
eure paula |